Aus Kreiszeitung Wochenblatt vom 4.12.2010, Seite 5
Tabakwaren sollen unter der Ladentheke verschwinden, Zigaretten soll’s nur noch mit Einheitsverpackung und Einheitsgeschmack geben, dafür aber deutlich teurer. Mit diesen und anderen Vorschlägen will die EUKommission (die Regierung der Europäischen Union) im nächsten Jahr ihren Kreuzzug gegen das Rauchen weiterführen. Während dann europaweit zehntausende kleiner Eckläden und Kioske um ihre Existenz bangen müssen, dürfen sich Werbeagenturen, Beraterbüros, Gesundheitsakteure und öffentlich bedienstete Postenjäger freuen: Alle, die sich um das Banner der Brüsseler Gesundheits-Schwärmer scharen, sollen reich belohnt werden – mit Pfründen und Posten. Zur Finanzierung von Antiraucher-Kampagnen und -programmen, so empfiehlt das EUStrategie-Papier „Tobacco or Health in the European Union – Past, Present and Future“ sollten
zwischen 5 und 13 Euro pro EU-Einwohner und Jahr ausgegeben werden. Rechnet man 10 Euro für jeden der 495 Millionen EU-Bürger, sind das mal eben knapp 5 Milliarden Euro – Jahr für Jahr. Dazu sollen in allen EU-Staaten Anti-Raucher-Behörden geschaffen und Gesundheitsämter mit Anti-Nikotin-Spezialisten verstärkt werden. Bei der EU-Kommission, so fordert das Papier, müsse „die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die für die
B e u r t e i l u n g und Regulierung von nikotinhaltigen Produkten und Tabakwaren eingesetzt werden, unter Berücksichtigung der benötigten Fachleute erheblich aufgestockt werden.“ Gedacht wird an die Gründung einer „Europäischen Regulierungsbehörde für Tabak und Nikotinerzeugnisse“. Mindestens 17 Millionen Euro sollen dafür pro Jahr zusätzlich fällig werden. Gerechtfertig wird die Verteilung von Milliarden Euro an beamtete
Sesselfurzer und andere EU-Profiteure mit den vermeintlichen Milliarden-Kosten, die der Allgemeinheit durch Krankheit und Tod von Rauchern entstünden. Dass allein in Deutschland jährlich 14 Milliarden Euro an Tabaksteuer in den Bundeshaushalt fließen, dass Raucher mit ihrer möglicherweise geringeren Lebenserwartung die Rentenkassen eher entlasten, steht nicht in der EU-Expertise – es passt nicht ins Bild.
Noch jede Diktatur von Gutmenschen ist an der Realität gescheitert. Wer rauchen will, der raucht! So werden künftig noch mehr Zigaretten aus Russland, China oder sonstwo in die EU geschmuggelt. Milliarden Euro Steuern sind dann aber weg. Weg ist vielleicht im nächsten Jahr auch der Tante-Emma- Kiosk an der Ecke. Was soll’s! Wir können uns damit trösten, dass wir jetzt beispielhaft wissen, was mit unseren Steuern passiert: Den EU-Nikotin-Wasserkopf samt seiner Profiteure werden wir auch dann noch weiterfinanzieren müssen, wenn das Rauchen längst ganz verboten ist.
Reinhard Schrader
In diesem Sinne, guten Start ins neue Jahrzehnt, als auch ins neue Jahr 2011!
Ihre Jutta Edith Staudach,
Projektmanagement Meerbusch.