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„Das Persönlichkeitsprofil des Wirtschaftskriminellen aus psychologischer Sicht“

Gastartikel Lothar Klouten mailto:lotharklouten@web.de

Eine wahre Begebenheit vom September 2009

Das Psychogramm des Herrn Mustermann:

Eine narzisstische Persönlichkeitsstörung mit paranoiden Zügen,

beschrieben als pseudologischer Narzisst mit dissozialen Neigungen:

Malinger Narzissmus

– Eigene Beobachtungen, Kommunikation mit ihm, Literaturrecherche sowie Analyse

Ein zentrales Ergebnis ist, dass die charakteristische Emotion des jeweiligen Tätertyps der Motivation zur Straftat vorgelagert ist.

Cleff u.a. Tätermotivation in der Wirtschaftskriminalität

Persönlichkeit, Persönlichkeitsstile und Persönlichkeitseigenschaften eines Menschen sind Ausdruck der für ihn charakteristischen Verhaltensweisen und Interaktionsmuster, mit denen er gesellschaftlich-kulturellen Anforderungen und Erwartungen zu entsprechen und seine zwischenmenschlichen Beziehungen auf der Suche nach einer persönlichen Identität mit Sinn zu füllen versucht.

Die Persönlichkeit gestattet es, zu funktionieren, zu wachsen und sich an das Leben anzupassen.
Die Persönlichkeit mancher Menschen wird jedoch starr und unflexibel.
Die betreffenden Persönlichkeitsstile bedingen, dass die Betreffenden unglücklich, unerfüllt oder außerstande sind, das Leben aus eigener Kraft zu gestalten. Statt anpassungsförderliche Persönlichkeitsstile herauszubilden, entstehen bei diesen Menschen Persönlichkeitsstörungen.
Die Unterscheidung zwischen Persönlichkeitsstil und Persönlichkeitsstörung ist in der Regel eine Frage des Ausprägungsgrades. Umso stärker sozial unflexibel, wenig angepasst und / oder stark Norm abweichende Verhaltensweisen, desto mehr geht es in Richtung Persönlichkeitsstörung. Dabei werden Persönlichkeitsstörungen auch als Interaktionsstörung verstanden, als komplexe Störung des zwischenmenschlichen Beziehungsverhaltens.

Bei den von Millon beschriebenen sechs Formen des Narzissmus trifft die Beschreibung als

„charakterloser Narzisst“, der betrügerisch, ausnutzend und skrupellos erscheint, häufig erfolgreich, aber auch straffällig wird.

(Wikipedia. Narzissmus)

Hier besteht eine Analogie zu dem von Cleff u.a. beschriebenen Tätertyp „narzisstischer Visionär“.

Nach den diagnostischen Kriterien für die Forschung der ICD-10 müssen aus einem Katalog von neun Kriterien mindestens fünf vorhanden sein, um von einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung sprechen zu können.

Bei Herrn Mustermann sind -mindestens- sieben Kriterien erfüllt:

  1. hat ein grandioses Verständnis der eigenen Wichtigkeit (übertreibt etwa Leistung und

Talente, erwartet ohne entsprechende Leistung als Überlegen anerkannt zu werden)

2.   ist stark eingenommen von Phantasien grenzenlosen Erfolgs, Macht, Brillanz…

3.   glaubt von sich „besonders“ und einzigartig zu sein und nur von anderen besonders

oder hochgestellten (oder Institutionen) verstanden zu werden oder mit diesen

verkehren zu müssen

  1. benötigt exzessive Bewunderung

5.   legt ein Anspruchdenken an den Tag, d.h. hat übertriebene Erwatungen auf eine

besonders günstige Behandlung oder automatisches Eingehen auf die eigenen Erwartungen

6.    ist in zwischenmenschlichen Beziehungen ausbeuterisch, d.h. zieht Nutzen aus

Anderen, um eigene Ziele zu erreichen

  1. zeigt einen Mangel an Empathie: ist nicht bereit, die Gefühle oder Bedürfnisse anderer

zu erkennen / anzuerkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren

  1. ist häufig neidisch auf andere oder glaubt, andere seinen neidisch auf ihn / sie
  2. zeigt arrogante, hochmütige Verhaltensweisen oder Ansichten

(Internet. ICD-10, sowie Wikikpedia. Narzissmus)

Um die Kriterien 2. und 3. bestimmen zu können, wäre ein Interview bzw. der PSSI-Selbst-Test erforderlich, was unter den gegebenen Umständen ausgeschlossen ist.

Dr. med. Thomas Knecht ist leitender Arzt für Sucht & Forensik der Psychiatrischen Dienste Thurgau in Münsterlingen / Schweiz. In seinem Beitrag in der Fachzeitschrift „Kriminalstatistik“ „Das Persönlichkeitsprofil des Wirtschaftskriminellen aus psychiatrischer Sicht“ führt er aus:

„Es lohnt sich sehr wohl, die Persönlichkeitsstruktur auch dieser Straftäter zu ergründen, denn nur so können fundierte Aussagen über Tatpsychologie, Zurechnungsfähigkeit und Prognose gemacht werden und sind für einen sachdienlichen Strafprozess bekanntlich unabdingbar.“ (205)

Er formuliert im Kontext von Wirtschaftskriminellen:

–          „parasitäre Beziehung“ (203)

–          „Machiavellische Intelligenz“ (203)

–          „sozialer Mimikry“ (202)

Als Zusammenfassung zu Eigenheiten untersuchten Wirtschaftskriminellen formuliert er:

„Relativieren bzw. Abschieben von Schuld, aufgeblähter Narzissmus, ein zutiefst pessimistisches Menschenbild sowie eine kalte Skrupellosigkeit.“ (201)

Er zitiert ein Originalzitat aus einem gutachterlichen Explorationsgespräch: „Ich habe die Gabe, die Leute zu finden, die mich vergöttern und mir diese abgehobene Rolle ermöglichen.“ (210)

„Weißkragenkriminelle ‚objektivieren’ also das System und seine Mitarbeiter, d.h. sie machen es zum Objekt ihrer Ausbeutungsabsichten, dies ohne Rücksicht auf Schäden für Dritte. Die anderen Akteure werden gewöhnlich ‚manipuliert’, d.h. es wird ihnen Kooerativität vorgetäuscht, auf das sie arglos weiterkooperieren. Nicht selten werden sie sogar ‚instrumentalisiert’, d.h. von Weißkragenkriminellen in Führungspositionen eingesetzt, dass sie seinen kriminellen Zielen direkte dienlich sind.“ (203)

Hesse / Schrader stellen sehr ausführlich Persönlichkeitsstörungen vor.

S.34f. „Noch einmal zusammengefasst“  und „Wichtige Charakteristika neurotischer

Persönlichkeiten sind.“

S.44f. „Leit- und Leidfaktor. Macht“

S.76-88 „Selbstliebe – Selbstdarstellung – Selbstinszenierung. Die narzisstische

Persönlichkeitsstörung“

S.96-103    „Die Projektion der Feindseligkeit. Die paranoide Persönlichkeitsstörung.“

S.151-158  „Abzocker. Die kriminelle Persönlichkeitsstörung.“

Als einige „wichtige Charakteristika neurotischer Persönlichkeiten“ zählen sie auf:

–          mangelnde Fähigkeit zur reflektierenden Introspektivität

–          Verlust an lebendig-konstruktiver seelischer Energie

–          partieller Realitätsverlust

–          Ambivalenz

–          Dominanz des Infantilen

–          die mangelnde Fähigkeit zu befriedigenden menschlichen Beziehungen

–          die Negierung der Freiheit und Autonomie des Anderen

Verhaltensweisen des Machtrepetoire:

–          angebliches Fachwissen und Überlegenheit demonstrieren

–          Versprechungen machen (und nicht einhalten)

–          vor vollendete Tatsachen stellen

–          mit dem angeblichen „Sachzwang“ operieren

–          dogmatisieren und indoktrinieren

–          manipulieren – kontrollieren

–          Irreführung, Täuschung, Desinformation praktizieren

–          willkürliche Entscheidungen und Anordnungen treffen

–          auf Lüge und Betrug bauen

Negative Auswirkungen derart autoritärer Machtausübung im Betrieb:

–          Einschränkung der nach oben gerichteten Kommunikation

–          Speichelleckerei und andere liebedienerische Reaktionen

–          Unterwürfigkeit und Konformismus

Der von einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung Betroffene:

–          verlangt nach ständiger Aufmerksamkeit und Bewunderung

–          zeigt einen Mangel an Einfühlungsvermögen

–          ist innerlich sehr stark mit Neidgefühlen beschäftigt

–          als Vorgesetzte sind sie kaum in der Lage, konstruktiv zu kooperieren

–          sie bevorzugen als Mitarbeiter Jasager, in deren Bewunderung sie sich sonnen und deren Unterwürfigkeit bis zur Kriecherei sie fördern

–          wer nicht für mich ist, ist gegen mich

–          der Zweck heiligt die Mittel

Cleff u.a. beschreiben „Typische Täterprofile“, u.a. den „nazisstischen ‚Visionär’“. Sie stellen „tatrelevante Einflussgrößen“ vor, wie Motive, Werte, Rechtsbewusstsein, deprivierte und negative emotionale Faktoren, subjektive Wahrnehmung potentieller Tatgelegenheiten sowie im Anschluss an die Tat Rechtfertigung. Der Tatablauf wird auf der Grundlage des „Leipziger Verlausmodells“ im Zusammenhang mit „individuellen Risikofaktoren“ dargestellt.

Schmitt und Esser fügen eine Perspektive hinzu: Die des „Status“, der für narzisstische Persönlichkeiten von zentraler Bedeutung ist. Eben Schein anstatt Sein. Sie beschreiben den
„Alpha-Typ“, der ein hohes Durchsetzungsvermögen hat und auf starke Ablehnung stößt. Eine starke Ablehnung entspricht nicht dem Selbstbild eines Narzissten als gutem erfolgreichen Menschen, der von seiner Umwelt, seinen Mitarbeitern bewundert und geliebt werden muss und will. Sonst sind sie es nicht Wert für ihn zu arbeiten, da sie seine wahre Persönlichkeit nicht an-erkennen.

Schmitt und Esser nennen als Narzissten-Merkmale:

–          Weiß genau, was er will.

–          Hat das Sagen, und bestimmt den Gang der Dinge.

–          Kann kaum diplomatisch sein, selbst wenn es erforderlich ist.

Ausnahme zumindest zum Schein: In der Kommunikation mit den Zahlern.

–          Kann kaum freundliche sein, denn es widerstrebt seinem Wesen.

Auch hier gilt die Ausnahme.

–          Wenn er diplomatisch und / der freundlich tut, wirkt das Verhalten gezwungen, verkrampft, unehrlich und nicht authentisch.

–      Ist zwar durchsetzungsfähig, aber kein Status-Virtuose.

Fuchs und Huber beschreiben aus der Perspektive des Bosses, Mobbing durch den Chef, der  dann von Mitarbeitern unterstützt wird. Das gesamte Spektrum von Narzissmus und narzisstischer Persönlichkeitsstörung spiegelt sich wieder.

„Der typische Boss ist aggressiv und anerkennungsüchtig und ich-schwach, sowie ethisch und moralisch unreif oder zumindest unterentwickelt.“ (87)

„In vielen Fällen möchte der Boss am liebsten Alleinherrscher sein, er neigt zu Despotismus, gibt sich seiner Gefühlen hin, auserwählt zu sein, außerdem tendiert er zu egoistischer Kälte.“ (88)

negative Führung: (114)

– Unklare Zuständigkeiten.

– Unklarheit, was erwartet wird.

– Keine oder wenig Rückmeldungen.

– Eindruck, dass niemand das Engagement wahrnimmt oder gar würdigt.

Kein Interesse an der Person oder deren beruflichen Entwicklung.

Von Fuchs und Esser beschriebene bzw. benannte Aspekte:

–          Systematische, intensive und andauernde Anfeindung.

–          Systematische Schikanen, Angriffe, Benachteiligungen, Demütigungen, Erniedrigungen, Ausgrenzung: Gewalt, ehrverletzende Handlungen,

–      schwere Persönlichkeitsverletzungen.

–          Die fachliche Autorität und die soziale Persönlichkeit werden angegriffen.

–          Vorenthalten oder Abschneiden von Informationen.

–          Abschneiden von Informationsmitteln: Telefon, E-Mail – Sabotage

–          Man spricht nicht mit dem betroffenen, behandelt ihn wie Luft.

–          Extremes Kontrollbedürfnis.

–          Beschneiden von Zuständigkeiten.

–          Berufliche Entmündigung.

–          Zuschütten mit Arbeit.

–          Gezielt unfaire Kritik, bewusst demütigend und im Beisein anderer aggressiv formuliert.

–          Generell Aggressivität und Arroganz.

–          Unterdrücken durch verbale Dominanz.

–          Sabotierten bzw. Unterdrücken von Verbesserungsvorschlägen bzw. –bemühungen.

–          Ignorieren von Fragen, Gesprächswünschen, Hilfebitten, Kooperationsangeboten.

–          Besitzstandwahrung, Konkurrenzangst, Missgunst, Neid.

–          Druck, Intolleranz, Machtgier.

–          Projektion.

–          Boss fühlt sich durch sein Opfer als identifizierten Andersdenkenden, ihm fachlich Überlegenen und ihn für ihn so erkennbar nicht Bewundernden provoziert und bedroht.

Narisstische Persönlichkeiten sind gekennzeichnet durch einen Mangel an Empathie und Überempfindlichkeit gegenüber Kritik. Die „Goldene Regel“ ist Narzissten fremd. Sie behandeln Mitmenschen so, wie sie nicht behandelt werden wollen. Das dokumentiert eine Affinität zu Macht und Gewalt auch in ihrem intendependenten Verhältnis. Narzissten überschätzen ihre eigenen Fähigkeiten und zerstören aus Neid, was begabtere Menschen aufgebaut haben. Wenn Narzissten eine leitende Funktion ausüben, leiden die Betroffenen sehr. Wenn möglich, entziehen sich Mitbetroffene ihrem Einfluss.

Malinger, bösartiger Narzissmus kann als Zwischenstufe von narzisstischer und antisozialer Persönlichkeitsstörung angesehen werden. Als malinger Narzissmus wird die Kombination von Narzisstischer Persönlichkeitsstruktur, antisozialen Verhaltensweisen mit intensiven  Aggressionen und auch paranoiden Neigungen bezeichnet. Es sind noch Über-Ich-Anteile (Gewissen) funktionsfähig, und es existiert auch ein Gefühl für Mitmenschen, wenn auch oft in ausbeuterischem Interesse.

(Wikipedia. Narzissmus)

Elwenholl nennt als einige Hauptmerkmale narzisstischer Persönlichkeitsstörung:

-Mangel an Empathie.

-Mangelnde Toleranz in Beziehungen und permanente Tendenz, soziale Bindungen

auszunutzen.

–          Fehlende Fähigkeit zu vertrauensvollem „Sich-einlassen“.

–          Andere Menschen werden in ihrer Eigenständigkeit nicht wahrgenommen, sondern lediglich im Hinblick auf den Nutzen für die Selbstregulation eingeschätzt.

–          Durch Kritik, Infragestellung und Versagen ist die narzisstische Persönlichkeit hochgradig kränkbar.

–          Die Selbstregulation erfolgt durch Abwehrmechanismen wie Entwertung des Anderen und / oder Aggression.

Stichworte zur Persönlichkeit von Herrn Mustermann

–          Herr  Mustermann, ist hier der Boss, der Chef

Er hat mit „Unser Leitbild“, im Bildungsträger-Qualitätsmanagement-Handbuch

institutionalisiert sowie nach außen zur Legitimation und Täuschung in der

Kurzfassung vorliegend, im Pluralis Majestatis eine Unternehmensethik als

potiemkinsches Dorf geschaffen: Realisiert sehen will er das exakte Gegenteil,

unausgesprochen als selbstverständliche Erwartung an seine Mitarbeiter.

Dabei denkt er sich in seinem Realitätsverlust alles schön:
Eine typische Sekundäre Rationalisierung  zur Neutralisierung und Rechtfertigung.

–          Für ihn sind Regeln Mittel zum Zweck, zur Legitimation nach außen, zur Erlangung

und Erhaltung von Macht und Kontrolle.

–          Mein Kollege, Assistent der Geschäftsführung:

Entspricht exakt dem bei Hesse / Schrader beschriebenen (S.13)  Verwalter-Sklaven (1), bzw. dem „Firmenuntertan“ von Fuchs und Huber  

–          Mein Kollege, Assistent der Geschäftsführung:

Nimmt die Rolle des uneingeschränkt und grenzenlos Bewundernden ein.

-Aussage des Assistenten der Geschäftführung:

Herr Mustermann trifft oft spontane Bauchentscheidungen.

–          Herr Mustermann mahnt vor anderen bei einem Teilnehmer in aggressivem Ton freundlicheres Verhalten an.

–          Fünf mal werde ich von Herrn Mustermann ohne Ankündigung vor Kollegen und / oder

Teilnehmern sehr aggressiv angesprochen, weil ich vermeintlich irgendetwas aus

seiner Perspektive falsch gemacht habe.  →  Sekundäre Rationalisierung

–          Als ich Herrn Mustermann sage, es wäre für mich hilfreich, wenn er klare Anweisungen

formulieren würde, erklärt er mir, dass er mir schon im Einzelfall sagen würde, wenn

ihm etwas nicht passe.

Beispiel Kopien: Im Detail auch mit ihm abgesprochen, welche Materialien für

Teilnehmer kopiert werden, weil sie unbedingt notwendig sind. Er hält den

Kopiervorgang an, greift mich verbal aggressiv an, was ich mir denn erlauben würde

sein Geld zu verplempern, und fordert mich auf, künftig jede einzelne Kopie von ihm

vorab genehmigen zu lassen.

→  Management-by-Refuse Communication

→  Delegation-by-Silent

–          Herr Mustermann sagt mir Anfang März zu, zu Beginn unserer Zusammenarbeit, dass ich

für meine vorbereitenden Arbeiten bis Anfang Juni eine angemessene Gratifikation

erhalten würde. Er sagt für die Hilfe beim Umzug des Bildungsträgers einen

halben Tag Urlaub zu. Beides hält er nicht ein.

–          Herr Mustermann erzählt mir im Rahmen eines Gesprächs im Geschäftsführungsbüro von

Anfang Juni zur Dokumentation seiner beruflichen Cleverness, dass er über Frau

Musterfrau die  Beauftragung der  freihändig erhalten habe.

–          Vorgesehen sind von Herrn Mustermann zuerst 12 Teilnehmer mit Hauptschulabschluss, aus

denen dann real ohne Konsultation mit mir 27 werden, weil er ab 22 Teilnehmer einen hohen Rabbatt erhält.  Und die beiden Gruppen von 13 und 14 Teilnehmern muss ich ohne Unterstützung allein parallel betreuen.

–          Herr Mustermann ist generell absolut misstrauisch, und achtet extrem auf jede Kleinigkeit

seines -vermeintlichen- Eigentums.

Beispiel USB-Stick: Einen von drei von ihn für Teilnehmer ausgeliehenen USB-Stricks kann ich ihm nicht umgehend zurückgeben, weil ein Kollege ihn kurzzeitig nutzte. Konsequenz: Keine Ausleihe mehr von USB-Sticks.

–          Am 30.06.2009 schließt mich Herr Mustermann von der Teamsitzung aus; die Kollegen schweigen. Weil ich unterrichten müsse. Wogegen die Kollegen ihre Teilnehmer alleinlassen.

–          Ab dem 26.06.2009 fällt die Telekommunikation aus, also Telefon und E-Mail. Angeblich wegen Blitzschlag. Tatsächlich wird vom Geschäftsführungsbüro ein Passwort im Hausserver aktiviert. Die Geschäftsführung empfängt E-Mails.

–          In der Woche vor seinem Urlaub ab dem 02.07.2009 spricht Herr Mustermann nicht mit mir. Er reagiert nicht auf tägliche Bitten von mir zum Gespräch. Auch nicht auf eine E-Mail, in der ich nochmals um ein Gespräch bitte, und die wesentlichen aus meiner Sicht zu besprechenden Punkte kurz aufzähle.

In den dann folgenden Tagen bis zu meiner Kündigung am 07.07.2009 setzt sein Assistent dieses Verhalten konsequent fort.

–          Für die Tagesexkursion mit den 27 Teilnehmern, welche dank der Tatsache dass sie nur Hauptschulabschluss besitzen gefördert werden sollen,  zur Rathaus,

Mediothek und IHK erhalte ich keinerlei Etat.
Weil dies in solchen Maßnahmen nicht Teil der Finanzierung sei.

–          „Ich habe mir Fachleute eingekauft. Wer nicht funktioniert, wird ausgetauscht.“ Auf einen Hinweis von mir zu organisatorischen Problemen, die von der Geschäftsführung aufgrund ihrer Entscheidungskompetenz mitgelöst werden müssten.

–          „Sie arbeiten mir zu eigenständig.“ Nachdem ich in seinem Auftrag und in Absprache mit ihm den Projektteil Hauptschulabschluss vor Beginn der Maßnahme eigenständig vorbereitet habe.

–          „Sie verwundern mich immer wieder.“ Als ich ihm eine Frage zu einer für mich unklaren Äußerung von ihm stelle.

–          Herr Mustermann konnte meine ethische und eigenständige Persönlichkeit aufgrund seiner narzisstischen Persönlichkeit nicht aushalten. Konsequenz: Die Kündigung.

–          Herr Mustermann ist in Wahrnehmung und Verhalten auf seine narzisstische Persönlichkeit festgelegt. Das zwingt ihn, bis zum Äußersten zu kämpfen, und sich nie geschlagen zu geben. Er vermag nicht einzusehen, dass es einen anderen Weg als diesen einen eigenen geben könnte.

–          In den Schreiben seines Anwalts sind deutlich Passagen zu lesen, die seine Diktion tragen, nicht die seines Anwalts. So zum Beispiel der letzte Satz eines der Schreiben: „Weiteres folgt.“ Als einschüchternde Drohung gemeint. Natürlich folgte nichts.

–          Herr Mustermann kann aufgrund seiner narzisstischen Persönlichkeit nicht mit Erfolg „normale“ Geschäfts machen. Er schafft sich eine Umwelt, in der er erfolgreich sein kann. Und diese Umwelt ist kriminell. (2)

So „können die Verbrechen, die sie (Narzissten, LK) begehen –hinsichtlich ihrer Motivation- als Reaktion auf die Zunichtemachung ihrer nazisstischen Strebungen interpretiert werden“. (Stone 408)

–          Herr Mustermann setzt aufgrund seiner narzisstischen Persönlichkeit in Situationen, die er als Konflikt definiert, den er dann auch sucht, auf einen schnellen Sieg, einen Blitzsieg durch eine massive Maßnahme. Als Narzisst erwartet er bedingungslose Unterwerfung. Wenn dies nicht so wie von ihm kalkuliert eintritt, verliert er schrittweise

Status

Selbstsicherheit

Sicherheit

Contenance.

Es entstehen Risse in seinem Netz.

–          Bei „Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung“ kann es „zu

kriminellen Handlungen kommen, wenn sie in Rage sind oder eine Niederlage

vermeiden wollen.“ (Stone 426)

Literatur und Internet

Heinz Elwenholl:

Arbeit mit Betrügern. Straubing 2005.

Als PDF-Datei im Internet runterladbar.

Thomas Cleff, Lisa Luppold, Gabriele Nader, Jürgen Volkert:

Tätermotive in der Wirtschaftskriminalität. Pforzheim 2008.

Als PDF-Datei im Internet runterladbar.

Gerhard Dammann:

Narzissten, Egomanen, Psychopathen in der Führungsetage.

Bern 2007.

Th. Knecht:

Das Persönlichkeitsprofil des Wirtschaftskriminellen.

in: Kriminalistik 2006, S.201ff.

Lothar Müller:

Persönlichkeitsprofil von Wirtschaftsstraftätern. Eine Pilotstudie.

Berlin 2007.

Lothar Müller:

Wirtschaftsstraftäter. Täterpsychologie und Persönlichkeitsprofil.

in: Karlheinz Liebl und Eberhard Kühn (Hrsg.):

Wirtschaftskriminalität und die Rolle der Strafverfolgung.

Rothenburg / Oberlausitz 2008.

Jürgen Hesse und Hans Christian Schrader:

Die Neurosen der Chefs. Die seelischen Kosten der Karriere. Frankfurt a.M. 1994.

www.berufsstrategie.de

J Kuhl und M. Kazen:

Persönlichkeits-Stil- und Störungs-Inventar. PSSI.

Göttingen 2009.2.

darin: Selbst-Test „Ehrgeiziger Stil und narzisstische Persönlichkeitsstörung“

www.testzentrale.de

Alexander Schlegel (Hrsg.):

Wirtschaftskriminalität und Werte.

Nordhausen 2003.

Michael Stone:

Narzissmus und Kriminalität.

in: Otto F. Kernberg und Hans-Peter Hartmann (Hrsg.).

Narzissmus. Grundlagen – Störungsbilder – Therapie.

Stuttgart 2006.

Tom Schmidt und Michael Esser:

Statusspiele. Wie ich in jeder Situation die Oberhand behalte. Frankfurt a.M. 2009.

www.status-experte.de

Helmut Fuchs und Andreas Huber:

Bossing. Wenn der Chef mobbt. Strategien gegen den Psychokrieg. Stuttgart 2009.

www.helmutfuchs.de

Wikipedia: Narzissmus.

Internet: ICD-10

www.narzissmus.net

www.youtube.com: Narzissmus

(1)

„Um bei einer entsprechenden Größe des Anwesens die Interessen des Besitzers und Herrschers zu wahren, wurde es notwendig, eine kontrollierende Instanz einzusetzen. Xenophon beschreibt, wie geeignete Sklaven systematisch für Führungsaufgaben erzogen und ausgebildet wurden, um als zukünftige Verwalter nicht nur über moralische, sondern auch über ‚Managereigenschaften’ zu verfügen. Dabei kam es auf Loyalität, Sorgfalt, Fachwissen, Führungskunst und Ehrlichkeit an. Einem im eigenen Haus ausgebildeten Verwalter gab Xenophon klar den Vorzug gegenüber einem von außen eingesetzten und kommentierte, dass der Verwalter eine schwierige Position nach oben und unten habe, muss er doch seinem Herrn dienen, wie auch über die Mitsklaven herrschen.“

Fuchs und Huber nennen diesen Typus „Firmenuntertan“.

Dieser Typus ist ein Ergebnis von Umwelt, hier Herrn Mustermann, und Persönlichkeit bzw. ihrer Entwicklung zu dem, was von Xenophon beschrieben ist.

Das gilt analog für Mitarbeiter, die sich anpassen, ducken, mitmachen. Weil sie Angst haben. Um ihre Arbeit, vor Herrn Mustermann und seinen möglichen Reaktionen, wie einer Kündigung.

Unreflektiert ändern sie ihr Verhalten, und damit ihre innere Haltung. Damit verändert sich auch ihre Wahrnehmung, die wiederum auf ihr Verhalten wirkt. Es entsteht ein sich verstärkender Regelkreis hin bis zur Aufgabe der eigenen Persönlichkeit. Zu dem, was Xenophon als Mitsklaven bezeichnet.

Irenäus Eibl-Eibenfeld schreibt in „Der Mensch – Das riskierte Wesen“ (1988) von Gehorsambereitschaft und Gefolgsgehorsam im Zusammenhang mit einem Zuviel  an Loyalität, blindem Gehorsam sowie einem ausführlichen Hinweis auf das Milgrim-Experiment. Dagegen setzt er eine autoritätskritische Haltung und eine Erziehung zu kritischem Gehorsam.

Die Rolle des „Firmenuntertan“ macht erklärlich, was in den Vorbereitungstreffen vor dem Beginn des Projekts am 2. Juni 2009 ablief, was deren Funktion war:

Herr Mustermann konnte nicht teilnehmen, vermeintlich wegen wichtiger zu erledigender Arbeiten, Terminen etc.

Sein persönlicher Asstistent zu praktisch allen Punkten der Mitarbeiter:

–          Das weiß ich nicht.

–          Das muss Herr Mustermann entscheiden.

Wobei fast keiner der Punkte später in irgendeiner Weise von / mit Herrn Mustermann geklärt und / oder entschieden wurde. Nur die, die aus Perspektive von Herrn Mustermann tatsächlich notwendig waren. Ihm waren kommuniziert über einen Kollegen alle Punkte bekannt.

Herr Mustermann war aber auch nicht ansprechbar bzw. erreichbar, weil von selbigen Kollegen abgeschirmt. Als ich diese Abschirmung einmal -bewusst- umging um eine für mich sehr wesentliche Frage zu klären, führte dies zu einem Wutausbruch von Herrn Mustermann am Telefon. Er beendete das Gespräch, ohne auf mein Anliegen einzugehen.

Funktion: Die Mitarbeiter sollen unausgesprochen verstehen und sich daran halten, dass kein Erfolg im Sinne der Teilnehmer und keine Pädagogik gefragt sind, sondern reine Verwahrung.

Aus der Perspektive von Herrn Mustermann ist „Kunde“ einzig der Auftraggeber, nicht auch die Teilnehmer. Und der Kunde wüscht, wie von ihm offen formuliert, von den Teilnehmern bis Beendigung der Maßnahme möglichst nichts mehr zu hören, von ihnen entlastet zu werden. Der Kunde wünscht Verwahrung, und die soll er im Sinne von Kundenorientierung im Rahmen von Qualitätsmanagement erhalten. Damit er Herrn Mustermann weiter gewogen ist, und er weiter Aufträge zu Maßnahmen erhält. Die Mitarbeiter haben sich unausgesprochen dieser Zielsetzung und ihren Einzelaspekten vollständig unterzuordnen. Ansonsten: Kündigung. Wenn sich der einzelne Mitarbeiter nicht „freiwillig“ zum Mitsklaven / Firmenuntertan macht, der Herrn Mustermann bedingungslos folgt und ihn bewundert.

Im Gesamtkontext der narzisstisch-paranoiden Persönlichkeit von Herrn Mustermann ist auch aus seiner Perspektive verständlich, dass er annimmt, ich hätte sein Unternehmen ausspähen wollen, da ich mich in Konkurrenz zu ihm selbständig machen wolle, und daher „seine“ jungen Erwachsenen anspreche, um sie abzuwerben.

Folgerichtig ließ er mir im Kündigungsschreiben und dann mehrmals mit Androhung von Anzeige und hoher Anwalts- und Gerichtskosten schriftlich durch seinen Anwalt generell den Umgang mit „seinen“ jungen Erwachsenen verbieten. Woran ich mich selbstverständlich nicht halte. Folgenlos.

(2)

Die für das Verständnis interessante Perspektive der Soziobiologie lautet:

Gesellschaften kodifizieren Normen, um den sie sonst zerstörenden Egoismus zu zügeln, zu kanalisieren. Das Individuum beugt sich diesen Normen nicht freiwillig, sondern weil es dazu von der Gesellschaft Anreize erhält, die seinem Überlebensinteresse entsprechen. Wenn die gesellschaftlichen Anreize aber nicht dem Überlebensinteresse des einzelnen Individuums entsprechen, weil es z.B. eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat, akzeptiert es die Normen wenn nur zum Schein, aber real nicht, versucht seine eigenen aus seiner Perspektive seinen Überlebensinteresse nutzenden Normen durchzusetzen. Wenn das einzelne Individuum in seinem Umfeld mit dieser Strategie Erfolg hat, wirkt sich dies auf das gesamte Gefüge kodifizierter Normen aus: Sie verlieren Legitimität und Vertrauen, und der gesellschaftliche Zusammenhalt, der Sinn kodifizierter Normen, löst sich auf.

Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte direkt an Lothar Klouten.

Ihre Jutta Staudach

Strategieberatung Düsseldorf

Corporate Social Responsibility CSR

Wird oft gehört, ausgesprochen, doch was ist dies überhaupt?

Die CSR Germany, bringt es simpel auf den Punkt – deutsche Unternehmen tragen gesellschaftliche Verantwortung

Mehr dazu finden die geneigten Leser hier http://www.crsgermany.de
Daneben gibt es noch die Europäische Allianz für CSR
„Die „Europäische Allianz für die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen“ ist ein Bündnis europäischer Unternehmen und Organisationen der Wirtschaft. Ihr Ziel ist es, Partnerschaften für CSR zu fördern und den Erfahrungsaustausch zu unterstützen. Alle Unternehmen sind aufgerufen, die Allianz zu unterstützen. Was zählt ist das Engagement, nicht die Erfüllung bürokratischer Anforderungen.“
Quelle CSR Germany

Aber auch Felder wie SchuleWirtschaft gehören dazu – denn am Besten fängt man dort an, wo es der Gesellschaft am Meisten nutzt – und Kinder sind nun einmal die Zukunft eines jeden Staates.

Der geneigte Leser findet mehr auf Wikipedia – http://de.wikipedia.org/wiki/Corporate_Social_Responsibility

Ich würde auch gerne den Begriff Empathie in diesem Zusammenhang mit ins Spiel bringen, da dieser auch oft verwendet wird, zum Teil aber falsch verstanden wird – ebenso Zitat aus Wikipedia zu dem Thema

„Der Begriff Empathie bezeichnet zum einen die Fähigkeit, Gedanken, Emotionen, Absichten  und Persönlichkeitsmerkmale  eines anderen Menschen nachempfindend zu erkennen und zum anderen die eigene Reaktion auf die Gefühle Anderer wie zum Beispiel Mitleid, Trauer, Schmerz  oder Hilfsimpuls.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Empathie

Wenn sie mehr darüber wissen wollen, sprechen sie mich an!

Jutta Staudach

Strategieberatung Düsseldorf

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